Geschichte des Kyffhäuserbundes in Kurzform oder Was viele nicht über den Kyffhäuserbund wissen.

Ursprung

Im Todesjahr Friedrich des Großen fanden sich 1786 zu Wangerin in Pommern vierzig ehemalige Soldaten zu einer militärischen Schützenbrüderschaft zusammen. In ihr standen sie kameradschaftlich füreinander ein. Diese Gründung der Wangeriner Veteranen stellt den Ursprung der Tradition des Kyffhäuserbundes dar.

Aufgaben

Nach den Befreiungskriegen 1812/13 und den Kriegen 1864, 1865, 1870/71 wuchs die Zahl der Kriegsvereine rasch an. Die Hauptaufgabe der Vereine war, den verstorbenen Veteranen ein würdiges militärisches Begräbnis zu bereiten und die Fürsorge für die Witwen und Waisen der gefallenen Kameraden. Da die einzelnen Vereine auf Dauer den finanziellen Anfor-derungen nicht gewachsen waren, schlossen sich schon vor 1900 einige Kameradschaften zu Landesverbänden zusammen. Für dieses Ziel setzte sich besonders der 1872 gegründete Kriegerverband ein.

Denkmal

Im Jahre 1896 wurde auf Antrag aller Landeskriegerverbände ein.Denkmal auf dem sagenumwogenen Kyffhäuserberg in Thüringen als Mahnmal der Deutschen Einheit errichtet und eingeweiht. Die Mittel für dieses Monument wurde durch die Landeskriegerverbände bzw durch Sammlungen der einzelnen Kriegerkameradschaften finanziert.

Gründung

Am 01.Januar 1900 fanden sich die bis dahin sehr der Stammeseigenschaft verbundenen Landeskriegerverbände zum Kyffhäuserbund zusammen. Dieses Beispiel der deutschen Einheit führte in allen deutschen Landen zur Gründung weiterer Kameradschaften. Bald waren es zwei Millionen Mitglieder. Pflege und Förderung der Kameradschaften blieben für den Kyffhäuserbund das Grundelement seines Wirkens.

Leistungen

Vor dem Zweiten Weltkrieg unterhielt der Kyffhäuserbund 17 Alters- und Erholungsheime, fünf Waisenhäuser, leistete erheblich Beitrag für die Kriegsopfer, der Jugendpflege, der Krebs- und Tuberkulosebekämpfung. Hinzu kamen noch hohe Aufwendungen für den Bau von Schwimmbädern, Turnhallen, Ausbildungsbeihilfen für begabte Waisenkinder, Erwerbsunfähigkeit und Krankheit von Kameraden und deren Witwen.

Auflösung durch Hitler

Als der Kyffhäuserverband 1943 von Hitler widerrechtlich aufgelöst wurde, zählte er über vier Millionen Mitglieder. Er war der größte Soldaten- und Veteranenbund der Welt, seine sozialen Einrichtungen im In- und Ausland als vorbildlich anerkannt. Die Geschlossenheit alter Soldaten war den Nationalsozialisten, als sie 1933 zur Macht gelangten, politisch unerwünscht. Schon 1932, als Hitler für das Amt des Reichspräsidenten kandierte, hatte der damalige Präsident Horn die alten Soldaten aufgerufen, den Ehrenpräsidenten des Kyffhäuserbundes, Generalfeldmarschall von Hindenburg, zu wählen. Diese Niederlage hatte Hitler nie vergessen. Es gelang ihm aber erst 1943, mitten im Kriege, die Auflösung des Kyffhäuserbundes.

Wiedergründung

Die Wiedergründung des Kyffhäuserbundes erfolgte neun Jahre danach. Durch die Treue der alten Kameraden ging sein Aufbau schnell vonstatten. Inzwischen sind zu den ehemaligen Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges auch zahlreiche Soldaten und Reservisten der Bundeswehr gestoßen, dazu viele Mitbürger und -innen, ebenso mehrere tausend Jugendliche, die sich dem Deutschen Jugendbund Kyffhäuser e.V. angeschlossen haben. Der als gemeinnützig anerkannte Kyffhäuserbund ist gegliedert in 14 Landesverbände und rund 1500 Kameradschaften.